Das eigentlich Schlimme an DRM (Digitaler Rechte Minimierung) ist nicht (nur), dass es vielleicht Inhalte geben könnte, bei denen der Künstler entscheidet, wie sie genutzt werden dürfen, sondern dass zur Umsetzung von DRM der Computer mit dem die Inhalte genutzt werden können, vollständig kontrolliert werden muss.
Und damit müssen alle Computer vollständig kontrolliert werden, damit bei ein paar Inhalten die Künstler komplett kontrollieren können, was mit ihnen passiert.
Werden sie das nämlich nicht, dann wird das DRM immer umgangen werden, und sei es durch den Anschluss eines Kassettenrekorders an den Audioausgang (auch das planen sie übrigens zu verhindern. Dann haben Computer keine normalen Audioausgänge mehr, sondern nur noch digitale Ausgänge, bei denen bei jedem Vorgang erst geprüft wird, ob das Gerät auch für die Nutzung mit diesem Rechner und diesen Inhalten zugelassen ist).
Und das Recht, darüber zu bestimmen was ich tun kann, sollte eigentlich niemand haben.
Es geht aber noch einen Schritt weiter.
Wenn nämlich DRM implementiert wird, dann darf es keine freien Geräte mehr geben, die sich auf irgendeine Art mit einem unfreien Gerät verbinden können. Das heißt: Damit DRM funktioniert muss es illegal gemacht werden, mit GNU/Linux an geschützte Medieninhalte zu kommen (weil die Lizenz unter der der größte Teil von GNU/Linux steht, die GNU Public License, es nicht erlaubt, dem Nutzer bestimmte Nutzungsmöglichkeiten der Software zu verbieten).
Also muss Freie Software von jeglicher "geschützter" Kommunikation ausgeschlossen werden, zum Beispiel indem es verboten wird, Inhalte mit anderen als den erlaubten Programmen zu öffnen.
Also dürfte ich irgendwann keine Word Dokumente mehr öffnen.
Oder könnte nicht mehr ins Internet, weil der "geschützte" Server mich nicht mehr verbinden lassen würde.
Und wenn dir das als unrealistisch erscheint, dann schau einfach, wieviele Leute trotz offensichtlicher Einschränkungen immernoch Windows verwenden.
Zur Zeit haben die großen Medienfirmen alle Macht auf ihrer Seite, um DRM zu verbreiten, und auch „schwaches DRM“ lässt sich nicht integrieren, ohne auf lange Sicht zur vollständigen Kontrolle des Rechners zu kommen (ich denke, die PR Techniken um dahin zu kommen, kannst du dir selbst vorstellen).
Kurz: Jede wie auch immer geartete DRM-Technik wird am Ende die vollständige Kontrolle von privaten Computern nach sich ziehen.
Daher muss DRM meiner Meinung nach schon jetzt gestoppt werden.
Und als Alternative zu massivem DRM Einsatz sehe ich die Kulturflatrate als effektives und faires Vergütungsmodell für Musik, die meiner Meinung nach genau das leistet, was ich von ihr erwarte. Sie sorgt dafür, dass
* Ich unkompliziert an die Musik komme, die ich will, und
* Die Künstler, die ich höre, Geld bekommen.
Und das mit minimal möglichem Aufwand, denn das Mitschneiden von Downloadzahlen ist nicht wirklich schwer (wird z.B. von BigChampagne schon gemacht:
http://www.bigchampagne.com/ ).
Die Aufgabe der Plattenfirmen wird dann wieder werden, die Spreu vom Weizen zu trennen und Stars nicht mehr zu machen, sondern zu finden. Denn dafür zahle ich auch gerne mal was (z.B. ein Abodienst, in dem man Infos zu guten Bands bekommt, von einer Privatperson betrieben, die damit ihren Lebensunterhalt verdient).
Der Weg dahin geht meiner Meinung nach übrigens auch über freie Lizenzen, weswegen auch jedes meiner Textschnipselchen auf dieser Seite unter freien Lizenzen steht.
Damit zahlen dann Musikhörer, weil sie Musik gut finden, die sie gehört haben und weil sie wollen, dass die Künstler noch mehr gute Musik produzieren.
Ja, dafür muss sich unsere Konsumkultur ändern.
Und ja, ich glaube, dass das nicht nur möglich ist, sondern auch passieren wird, wenn wir es schaffen zu vermeiden, in eine komplette Kontrollgesellschaft zu geraten, egal ob die Kontrolle vom Staat kommt oder von mächtigen Firmen (wobei mir in einer Demokratie der Staat lieber ist. Dessen Macht wird immerhin noch halbwegs durch Wahlen legitimiert).
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