Kirchliche Wunder brauchen Unwissen

→ Antwort auf „Gibt es Wunder?“, den Streit der Woche in der Taz.

Um die Frage zu beantworten, ob es Wunder gibt, müssen wir erst beantworten, was der normale Gang der Welt ist, denn ein Wunder muss immer mindestens eine starke Abweichung vom realistisch zu erwartenden Ablauf von Ereignissen sein.

Solange die Kirche Wunder zur Legitimation des Glaubens nutzt, ist es damit für sie von Interesse, dass unser Wissen darüber, was alles möglich ist, möglichst begrenzt bleibt. Denn nur wenn es Ereignisse gibt, die wir als unmöglich betrachten, können sie „durch ein Wunder“ geschehen.

Die Kirche braucht also möglichst viele Ereignisse, die eigentlich möglich sind (wie auch immer), die aber allgemein als unmöglich betrachtet werden.

Wer etwas Schönes wahrnimmt, das er für unmöglich gehalten hat, kann das als Gott interpretieren. Wenn er aber weiß, dass die Wahrnehmung völlig normal ist, wird er sie kaum als Wunder interpretieren, sondern einfach nur als wunderschön.

Das heißt, für jedes Wunder braucht es Unwissen. Solange es großes Unwissen gibt, wird es Wunder geben. Einer auf Wunder bauenden Kirche ist es damit ein zentrales Interesse, die wissenschaftliche Untersuchung der Grundlage von „Wundern“ zu verhindern.

Denn ein Wunder, das wir als Naturgesetz verstehen, ist kein Wunder im Sinne der Kirche mehr und kann nicht missbraucht werden, um eine Machstruktur zu rechtfertigen.

Und ein Wissenschaftler, der bei einem Bericht eines „Wunders“ antwortet „das ist völlig unmöglich“, spielt diesem Missbrauch des Unwissens in die Hände.

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Antwort auf „kannst du mir den Regen erklären?“

@Charlie Triebenbach:

Am Regen sind wir dran (Gewitterwolken machen noch Probleme), und die Sonne verstehen wir auch bereits so weit, dass wir ihre Energiequelle nachbauen können (wenn auch noch nicht verlässlich). Die Geburt ist schon lange verstanden - so weit, dass wir sie im Labor nachbauen können - und Liebe ist zu großen Teilen eine Hormonreaktion.

Und gerade weil wir sie verstehen, sind sie für uns wirklich wunderbar!

Aber um das wirklich verständlich zu machen, verweise ich lieber direkt auf xkcd → Schönheit

Schönheit1

„Das Problem mit euch Wissenschaftlern ist, dass ihr allem das Wunder und die Schönheit nehmt, indem ihr versucht, es zu analysieren“

„OK, wie auch immer. Das Problem mit euch Wissenschaftlern ist, dass ihr in ALLEM Schönheit und Wunder seht“

(„Ugh, das sieht aus wie Hundekotze!“ - „Ja! Wir nennen F. Septica ‚Hundekotze-Schleimschimmel‘, cool, oder?“)

(„Oh Gott, es bewegt sich!“ - „Wie süß, es will dich umarmen!“)


  1. Das Bild steht unter der Creative Commons Attribution-NonCommercial 2.5 License und ist von xkcd

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((λ()'Dr.ArneBab))



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